Rumanien 2012 – 2

Tag 1 bis 3

Tag 4 – 26.07.2012 – Donnerstag

In den Bergen bei Belis.

Blick ins Tal
Die Aussicht ist wunderschön

Zum Frühstück hat „Gott sei Dank“ der Regen, der heute Nacht wieder einsetzte, nachgelassen. So können wir ganz entspannt unser Camp abbauen. Heute Morgen hab ich mein Auto andersherum gestellt, weil mir der Regen dauernd direkt ins Auto blies. Knut der nach mir aufgestanden war, rätselte: „Die Markise war doch gestern noch auf der anderen Seite“. Davon dass ich das Auto Heute Morgen umgedreht habe, hat er nichts mitbekommen.

Knuts Blazer, mein HZJ und Wolfgangs Pickup

Die heutige Tour birgt einige Überraschungen. Besonders für Knut. Einige der Pfade, die wir heute fahren wollen, gerade so breit das man mit einem Auto noch durchkommt, werden zur Straße ausgebaut. Teilweise sind sie so breit wie eine deutsche Bundesstraße. Teils glatt planiert, teils grober Schotter, aber auch viel Schlamm. Optisch nicht schön, dafür trotzdem interessant zu fahren. Teilweise sehen wir auch die Schäden der Holzernte. Alles was nicht das richtige Maß hat, bleibt liegen. Kreuz und Quer. Und wieder aufgeforstet wird auch nicht. Hoffentlich wird den Rumänen klar, was Sie Ihrer Umwelt antun, bevor es zu spät ist.

Die Dorfkirche

Andererseits haben wir auch traumhaft schön gelegenen Dörfer auf unserer Tour. Wir fragen uns oft, von was leben die Leute dort eigentlich?

Das Bergdorf

Wieder hat Knut eine schöne Wiese für unser Camp gefunden.
Pünktlich nachdem es aufgebaut und der Grill angeschürt ist, beginnt es wieder zu regnen. Nicht stark aber lästig. Kaum ist das erste Fleisch fertig, regnet es so stark, das wir alle unter die Markise flüchten. Da auch unser Grill halbwegs trocken stehen soll, wird es so eng, dass wir mangels Platz, alle im stehen essen müssen. Ein schönes Bild!

Nach dem Essen hört der Regen auf, und wir lassen den Tag am Lagerfeuer ausklingen.
Knut beteuert, er hätte noch nie soviel Regen auf einer Tour durch Rumänien erlebt. Schon gar nicht auf einer Sommertour. Wir ernennen Ihn derweil zum Regenmacher bzw. zum Regengott. Egal wo Knut ist, die Regenwolken finden Ihn.

Tag 5 – 27.07.2012 – Freitag

Durch die Berge bei Baiscara, Besuch der Turda-Schlucht.

Ich hab richtig gut und ausnahmsweise mal eine Stunde länger als sonst geschlafen. Es regnet schon wieder. Seltsamer Weise ist mir das heute egal. Ich ziehe Hut und Regenjacke über und Frühstücke. Dann sehen wir weiter.
Mir liegen die nicht so heißen Temperaturen eher. Außerdem wird dadurch das Fahren interessanter und nicht so staubig.

Interessante Offroadstrecke

So mancher Weg, den wir heute fahren ist durchaus anspruchsvoll. Manche Stellen sind steil und mit losem Geröll versehen, so dass das fahren hier fast unmöglich ist. Noch nie habe ich meine beiden Differenzialsperren so oft gebraucht, wie auf diesen Strecken. Zeitweise sind wir mit der wahnsinnigen Geschwindigkeit von sage und schreibe 2 – 3 km/h unterwegs. Wenn es überhaupt vorwärts geht.

Hier geht’s nicht weiter

Dafür können wir Bergdörfer in traumhaften Lagen besichtigen.Teilweise so abseits der Straßen, dass wir in manchem Dorf kein einziges Auto entdecken. Und das heißt was.

Ein malerisches Bergdorf
Pferdefuhrwerke sind in Rumänien „noch“ normal

Die Rumänen haben uns schon oft erstaunt, auf was für Strecken, sie mit ihren Dacias, einem Renault-Lizenzbau aus den 60ern, unterwegs sind.
Wobei ich anmerken muss, es ändert sich was im Straßenbild. Die Pferdefuhrwerke und die „alten“ Dacia werden weniger. Dafür sieht man immer mehr Fahrzeuge aus westlicher Produktion. In der Regel mehr kleine Fahrzeuge, aber auch viele Transporter.

Auch solche Häuschen sind bewohnt

Das Wetter wird besser. Teilweise ist es sogar richtig sonnig. Leider wird’s dann aber auch gleich wieder warm.

In so einem Haus lebt wahrscheinlich ein ganzer Clan

Mittlerweile sind wir raus aus den Bergen und in einer Ebene Richtung Turda unterwegs. Davor steht noch der Besuch der Turdaschlucht auf dem Programm. Der Weg dorthin führt durch eine breite Furt. Das Wasser wird etwa einen halben Meter tief sein und fließt gemächlich dahin. Und doch spürt man den Druck des Wassers aufs Fahrzeug, wie es das Fahrzeug aus der Richtung schieben will. Ist ungewohnt, aber es macht richtig Spaß durch den Fluss zu fahren.

Durchquerung der Turda

Kurz vor der Schlucht müssen wir noch über einen Hügel. Sehr steil führt die Spur, von Weg mag ich hier nicht sprechen, die Wiese hinauf. Oben haben wir einen schönen Überblick über die Schlucht. Danach geht’s auf der anderen Seite, quasi in Falllinie, runter zum Parkplatz am Eingang der Schlucht. Unten stehen ein paar Kioske und ein überdachter Platz mit Tischen und Bänken. Die Leute dort schauen nicht schlecht, wie wir da in direkter Linie den Berg runter kommen, anstatt den Umweg über die Straße zu nehmen.
Knut meint nur „das hat uns etwa eine halbe Stunde Fahrt gespart“.

Ist das noch ein Weg oder nur Wiese?
Blick auf den Eingang der Turdaschlucht

Zu Fuß erkunden wir die Turdaschlucht. Hier handelt es sich um einen Bergrücken, in den sich ein Fluss, na eigentlich im Moment eher ein Bach, spektakulär eingeschnitten hat. Ein Fußweg führt in die Schlucht. Teils komfortabel betoniert und breit, teils naturbelassen. Oder auch noch Reste vom betonierten und dann vom Bach weg gespült. Mittels dreier Hängebrücken unterschiedlicher Größe und Stabilität wechselt der Weg mehrmals von einer auf die andere Seite.

Toni, Wolfgang und Knut. v.l. in der Turdaschlucht
Gummistiefel einbetoniert neben einem Felsblock. Erweckt den Eindruck einer verschütteten Person.
Direkt am Weg
Manche Brücke hier ist etwas rustikaler als Zuhause

Auf dem Rückweg sehen wir Bergsteiger in den steilen Wänden der Schlucht herum klettern. Mehrere Klettersteige sind hier markiert.

Zurück am Eingang der Schlucht gibt Knut eine kleine Leckerei aus. Das ist was ähnliches wie Krapfenteig. Der wird um ein rundes Holzstück gewickelt, über dem Feuer gebacken und dabei immerzu gedreht. Danach wird das Gebäck in Zucker gewälzt, das Holz heraus gezogen und fertig. Auf jeden Fall lecker.

Von der Schlucht weg fahren wir wieder in direkter Linie, diesmal über den anderen Hügel. Extrem steil ist es hier. Und die Rumänen schauen nicht schlecht.
Nicht viel später sind wir in Turda, bei einer Pension. Bela der Besitzer und seine Frau empfangen uns herzlich. Knut und Wolfgang kennen Sie ja schon von früheren Reisen her.

Belas Zuhause

Leider wird unser Regengott seinem Ruf wieder gerecht. Zwei Monate hat es hier nicht mehr geregnet. Aber pünktlich zum Abendessen schüttet es!
Bela freut sich. Der Regen ist wichtig für seinen Garten.

Wetterblick mit der Turdaschucht im Hintergrund

Die Verpflegung hier ist übrigens klasse. Erst Suppe, danach Gegrilltes und als Nachtisch Kuchen. Dazu noch eine Flasche Palinka, ein Obstschnaps in allerdings sehr guter Qualität. Da kann man nicht meckern.

Das Essen haben wir übrigens im Wohnzimmer von Bela, in seinem Haus gegenüber der Pension eingenommen. Eigentlich war es geplant, in einem ans Haus angebauten Raum, der zu einer Seite hin offen ist, zu essen. Aber wegen dem Regen wurde alles in Belas Haus geschafft. Es könnte ja kalt werden. Unsere Einwände, wir hätten die letzten Tage im Freien verbracht, griffen nicht. Das ließ die Gastfreundschaft nicht zu. Allerdings verbrachten wir dann den Rest des Abends in dem Raum.

Tag 6 bis 7
Tag 8 bis 9
Tag 10 bis 13