Rumänien 2012 – 3

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Tag 6 – 28.07.2012 – Samstag

Über Targu Mures nach Sigisoara (Schässburg) und in die Gegend von Brasov.

Das Frühstück war klasse. Kaffee, Tee, dazu Wurst, Käse, Speck. Nicht zu vergessen Eier, Tomaten, Paprika und Peperoni. Marmelade und ein Brotaufstrich aus Auberginen, selbst gemacht natürlich.
Am besten aber war die Gastfreundschaft. Man hatte das Gefühl, bei Freunden zu sein.

Leider lässt unser Zeitplan nur eine Übernachtung hier zu. Heute müssen wir etwas Strecke machen.

Die Befestigungsanlagen von Sigisoara

Das nächste Ziel ist Schässburg, Der rumänische Name will mir einfach nicht über die Zunge. Hier soll Vlad der Pfähler geboren sein. Er gilt als die Figur, auf der der Dracula-Mythos entstand.

Sagenhafte Architektur. Leider nicht mehr ganz taufrisch.
Malerische Gebäude dominieren die Altstadt

In Schässburg sind jede Menge Touris unterwegs, die wie wir, die malerische Altstadt und Kirchen besichtigen wollen. In der Altstadt findet ein Markt statt. Hier gibt es den üblichen Touristen-Klim-Bim, Verpflegungsbuden aber auch ein mittelalterliches Feldlager, in dem gerade die Waffen geputzt werden. Die sind scheinbar kürzlich nass geworden und beginnen zu rosten.

Der Mittelaltermarkt

Auch rumänische Handwerkskunst wird angeboten. Beim Stand eines Holzschnitzers bleiben wir hängen. Er bietet Geschirr, also Schüsseln, Teller, Tassen und Besteck an, das er selbst geschnitzt hat. Und das zu Preisen, von denen man bei uns nur träumt. Eine Weile sehen wir Ihm bei der Arbeit zu, und kaufen auch eine Kleinigkeit. Als er merkt das wir Deutsche sind, erzählt er, dass er auch auf dem Heidelberger Weihnachtsmarkt einen Stand hat. Wahrscheinlich bleiben die Preise die selben. Nur aus Lei wird Euro.

Der Holzschnitzer

Natürlich sind wir aber auch die 174 Stufen lange, historische Holztreppe hoch gegangen um vom Berggipfel aus einen Blick auf die malerische Altstadt zu erhaschen. Hier oben gibt es auch eine Kirche und eine Schule. Beides schön aber die Altstadt ist schöner.

Kulissen wie im Mittelalter
Diese durchaus schöne Kirche passt stilistisch nicht so recht in die Altstadt

Später campieren wir wieder auf einer einsamen Bergwiese. Knuts Fähigkeiten als Regengott funktionieren zum ersten mal seit wir in Rumänien sind nicht. Es donnert zwar immer wieder, aber die Wolken ziehen ab. Das Grillen und Lagerfeuer macht doch im Trockenen deutlich mehr Spaß. Mit etwas Rotwein lassen wir den Tag ausklingen.

Tag 7 – 29.07.2012 – Sonntag

Hoch auf den Penteleu und zu den Schlammvulkanen in der Nähe von Scortoasa.

Im Hintergrund die Polizeistation
Spektakuläre Hängebrücke
Eher rustikale Befestigung der Tragseile. Die Befestigung ist eine gebogene Eisenbahnschiene.

Heute ist eigentlich nur eine Verbindungsetappe zu den Schlammvulkanen von Scortoasa geplant. Unterwegs halten wir immer mal wieder um etwas zu besichtigen.
Gerade kommen wir von der Besichtigung und natürlich Begehung einer Hängebrücke zurück, da hält neben mir ein Patrol. Das Rumänisch des Fahrers versteh ich nicht, aber er kann auch Englisch, und das wesentlich besser als ich. Er erzählt von einer Off-Roadstrecke, hier ganz in der Nähe. Ich nehme ihn mit zu Knut unserem Scout. Der kann besser englisch und hat wenigstens Karten. Aber der Rumäne ist noch besser ausgerüstet. Er holt ein Laptop aus dem Auto, und erstellt ein paar Wegpunkte die wir dann direkt aufs Navi übertragen können. Ich finde das Toll. Er kannte keinen von uns, sah nur die Autos und hat sich spontan Zeit genommen um uns die Strecke zu zeigen.

Sehr steil und loser Untergrund

Natürlich probierten wir die Strecke aus, und es hat sich gelohnt. Über staubige und zum Schluss extrem anspruchsvolle Pisten, fahren wir hoch auf den Gipfel des Penteleu, bis auf 1779 m. Das letzte Stück muss Wolfgang sein Auto stehen lassen und bei mir mit fahren. Ohne Sperren vorne und hinten, hat er hier einfach keine Chance. Ich hab mich sowieso schon mehrfach gewundert, wo er mit seinem Auto überall durch kam. Respekt!

Zwei Autos auf dem Gipfel
Der Platz auf dem Gipfel reicht gerade zum Abstellen der Autos. Nur müssen wir hier auch noch umwenden.

Oben genießen wir einen 360 Grad Rundumblick. Der Penteleu ist der höchste Berg in der Region und die Aussicht dementsprechend gut. Leider gibt es hier aber auch eine Unmenge an geflügelten Ameisen, die wir kurz darauf in der Kleidung und im Auto haben.

Quasi im Stand müssen wir die Autos wenden, um wieder nach unten zu fahren. Es ist einfach kein Platz hier oben. Und bei der Abfahrt komme ich wieder richtig ins Schwitzen. Extrem steil und loses Geröll. Hier steigt der Adrenalinspiegel mal wieder.

Ausblick vom Penteleu

Weiter unten machen wir am Fluss Pause. Hier stecken wir die Füße ins Wasser und lassen einfach mal ein wenig die Seele baumeln.

Wieder unterwegs, kommen wir an einer weißen, schmutzigen Böschung vorbei. „Kein Gletscher“ kommt aus dem Funkgerät. Das ist mir klar, bei ungefähr 30 Grad Außentemperatur. Es ist Salz. Das sieht aus wie ein Gletscher und dort wo Wasser heraus sickert, kristallisiert es in sagenhaften Formen.

Es sieht aus wie alter, schmutziger Schnee
So sieht das Salz aus der Nähe aus

Von hier ist es aber auch nicht mehr weit zu den Schlammvulkanen. Es handelt sich hier um Löcher im Boden, aus denen Methangas durch den Schlamm blubbert.

Schlammtopf im Abendlicht
Hier blubbert das Methan aus dem Boden

Nachts machen wir uns einen Spaß daraus, das Methangas anzuzünden. Sieht super aus. Ich kann’s kaum erwarten, die Bilder hiervon zu bekommen. Ich war der, der mit einer Fackel das Gas entzündet hat. Da kam ich nicht zum fotografieren.

Eine Fackel an eine Tarpstange gebunden …
… benutze ich zum entzünden des Methans
Hier bin ich beim zündeln

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